Maximale Polyphonie des Korg Kronos – Probleme und Tipps zur Optimierung
Die Polyphonie des Korg Kronos: Herausforderungen und Optimierungstipps
Die Polyphonie des Korg Kronos lässt sich aufgrund seiner 9 Engines enicht genau bestimmen und ist laut Herstellerangaben für jede Engine individuell mit einem maximalwert angegeben. z. B. SGX-2 mit 100 Stimmen, HD-1 mit 140 Stimmen und Polysix EX mit 180 Stimmen. Die Werte basieren dabei auf einer Nutzung einzelner Engines und ohne Effekte – eine eher unrealistische Praxis, da die meisten Nutzer Layer, Effekte und verschiedene Engines kombinieren. Dies reduziert die effektive Polyphonie, insbesondere da der Kronos nur einen Prozessor verwendet, der die gesamte Arbeitslast trägt. Die gleichen Zahlen gelten übrigens auch für den Nautilus, was ich etwas schade finde. Da er durchaus einen leistungsfähigeren Prozessor hätte bekommen können.
Polyphonie-Probleme und Effektbelastung
Die Polyphonie des Kronos wird durch Effekte in der Regel nicht beeinflusst. Korg weist jedoch darauf hin, dass bei intensiver Nutzung – z. B. 14 aufwendigen Effekten – die Polyphonie minimal sinken kann. Dies liegt daran, dass alle Engines und Effekte auf einem einzigen Prozessor laufen, was die Systemkapazität limitiert.
Tipps zur Optimierung der Polyphonie im Korg Kronos
1. Timbres prüfen und reduzieren
Wenn möglich, beschränke die Anzahl der Layer in deinem Sound. Überprüfe, welche Timbres du wirklich benötigst, um die Klangqualität zu erhalten, und entferne überflüssige Layer. Auch die Definition von Zonen für spezifische Layer kann helfen, unnötige Timbre-Belastung zu vermeiden.
2. Unnötige Oszillatoren (OSC) entfernen
Überflüssige Oszillatoren sind oft versteckte Leistungsfresser. Besonders Key-Off-Samples oder links-rechts aufgeteilte Sounds können auf ein Minimum reduziert werden. Hier hilft eine genaue Prüfung, ob ein einzelner Kanal ausreicht oder ob beide Kanäle wirklich benötigt werden.
3. Mute-Modus auf "Live" stellen
Im „Mute Mode“ gibt es die Optionen „Live“ und „Studio“. Wähle „Live“, um die Polyphonie zu schonen, da nur im Live-Modus Sounds wirklich stummgeschaltet und nicht in die Polyphonie-Berechnung einbezogen werden.
4. Timbre-Priorität einstellen
Im MIDI-Tab der Timbre-Parameter kannst du Timbres priorisieren. So werden bei Lastspitzen weniger wichtige Timbres zuerst abgebrochen, während wesentliche Sounds erhalten bleiben. Beachte, dass eine zu hohe Anzahl priorisierter Timbres diesen Effekt natürlich aufhebt.
5. Maximale Notenanzahl für Timbres festlegen
Im selben Parameter-Tab kann die maximale Stimmenzahl eines Timbres begrenzt werden. Dies ist besonders hilfreich bei Sounds mit gleichbleibenden Pattern oder Effekt-Klängen, bei denen nur eine feste Stimmenanzahl benötigt wird.
6. Effektive Nutzung der Engines
Die Engines bieten unterschiedliche Polyphonie-Werte. Nutze Engines mit höherer Polyphonie (wie Polysix EX und AL-1) effizient, indem du Sounds bevorzugt dort einrichtest, wo es möglich ist.
7. Performance Meter deaktivieren
Die Performance-Meter in den Timbres können Leistung beanspruchen und somit die Polyphonie leicht beeinträchtigen. Wenn möglich, deaktiviere diese Meter, um die maximale Polyphonie zu erhalten.
8. Effekte gezielt einsetzen
Effekte haben zwar keine direkte Auswirkung auf die Polyphonie, jedoch wird die allgemeine Systemleistung durch unnötige Effekte belastet. Deaktiviere daher alle Effekte, die nicht notwendig sind, um maximale Performance zu gewährleisten (nebenbei tut das dem Sound auch gut).
Zusammenfassung
Die Polyphonie des Korg Kronos ist flexibel, jedoch abhängig von der Engine-Nutzung, Layering und Effekten. Mithilfe dieser Tipps kannst du die Polyphonie optimieren und Klangabbrüche minimieren.
Mehr dazu in meinem Video zur Polyphonie-Optimierung und in kommenden Blogartikeln.
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Keyboard, Korg Kronos, Musikproduktion, Polyphonie, Sound Design